Anlässlich der geplanten Wiederinbetriebnahme der ehemaligen Württembergischen Schwarzwaldbahn zwischen Calw und Weil der Stadt, die ab Ende 2018 als Hermann-Hesse-Bahn zwischen Calw und Renningen fahren soll, habe ich meine in den Jahren 2000 bis 2002 entstandene Seite über den Abschnitt Calw - Weil der Stadt fast unverändert wiedereingestellt. Alle Informationen entsprechen deshalb dem damaligen Stand. Wie man nachlesen kann, war schon zu dieser Zeit davon auszugehen, dass eine Wiederinbetriebnahme schwierig werden wird. Dass es jetzt aber mehrere Gegner gibt, die die Reaktivierung dieser Regionalbahn aus den unterschiedlichsten Gründen verhindern wollen, dürfte einmalig sein. Auf den Fotos (jetzt in höherer Auflösung) ist die Strecke noch durchgehend vorhanden. Im Jahr 2002 wurde der Bahndamm bei Weil der Stadt wegen der kreuzenden Südumfahrung teilweise abgetragen, später auch in Calw-Heumaden. Dort war der enge Tunneldurchlass unter der Bahn ein Hindernis, die B295 wurde großzügig verbreitert. An diesen Stellen müssen jetzt Brücken gebaut werden.

Andere Seiten zu diesem Streckenabschnitt:

Aktuelle Informationen gibt es hier:


Die Württembergische Schwarzwaldbahn

Impressionen vom außer Betrieb genommenen Teil Calw-Weil der Stadt
 

Kursbuch-Kartenausschnitt

Aus der Übersichtskarte zum Amtlichen Kursbuch Süddeutschland
der Deutschen Bundesbahn vom Mai 1960


Aus dem Archiv von Hans-Joachim Knupfer (18 Fotos)
Eine Wanderung entlang der Strecke im Jahr 2000 (40 Fotos)
Streckenbeschreibung Calw - Weil der Stadt
Nachrichten rund um die Bahn
Zur Geschichte dieser Bahn
Links
Literatur


Und ganz aktuell:
Es gibt eine realistische Chance für die Wiederinbetriebnahme der Bahn

Die Machbarkeitsstudie der IGV (Ingenieurgesellschaft Verkehr) über eine Wiederinbetriebnahme der Strecke (sie ist rechtlich nicht stillgelegt) in Verbindung mit einer neu zu bauenden Schienenverbindung nach Böblingen war ernüchternd. Eine Realisierung rückte in weite Ferne.

Umso überraschender ist das Ergebnis einer ergänzenden Machbarkeitsstudie, die die Landkreise Calw und Böblingen in Auftrag gegeben haben. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass eine Wiederinbetriebnahme der Strecke Calw-Weil der Stadt auf Grundlage eines Dieselbetriebs in relativ kurzer Zeit realisiert werden könnte. Beabsichtigt ist, die Erweiterung der Schienenstrecke bis Böblingen in einer späteren Stufe anzugehen.

Erforderlich sind Investitionen von ca. 24 Mio.Euro, von Calw nach Böblingen wären es 57,8 Mio. Die Reaktivierung kann damit als Landesprojekt eingestuft werden (Investitionen unter 50 Mio. Euro).

Um eine gesicherte Datenlage zu erhalten, werden als nächstes im Raum Calw-Althengstett-Weil der Stadt Verkehrsuntersuchungen durchgeführt. Fallen diese positiv aus, soll eine Standardisierte Bewertung des Kosten/Nutzen-Verhältnisses durchgeführt werden, deren Ergebnis letztendlich entscheidet, ob Zuschüsse nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz von 85 Prozent gezahlt werden. Tendenz: es sieht garnicht so schlecht aus.


Einige Details aus dem Gutachten:

Folgende baulichen Maßnahmen sind im Gutachten aufgelistet:

Strecke Calw (Alter Bahnhof) - Ostelsheim
Erneuerung des Oberbaus (Austausch von Schotter, Schwellen, Schienen)
Erneuerung des Bahnüberganges der Hauptstraße bei der Kläranlage Althengstett
Sanierung des Forsttunnels gegen eindringendes Wasser
Erneuerung des Bahnüberganges der L183 beim Sportplatz Ostelsheim

Calw Alter Bahnhof
Bau einer Abstell- und Wartehalle
Erneuerung und Sanierung der Gleis- und Signalanlagen

Haltepunkt Calw ZOB
Neubau eines Bahnsteiges und einer Unterführung zum bestehenden Bahnsteig

Haltepunkt Heumaden
Neubau eines Bahnsteiges und der Zugangswege im Bereich der bestehenden Bahnsteiganlagen

Kreuzungsbahnhof Althengstett West
Neubau eines Mittelbahnsteiges mit Unterführung
Neubau der erforderlichen Gleis- und Signalanlagen
Erneuerung der Zugangswege

Bahnhof Althengstett
Neubau eines Bahnsteiges und der Zugangswege im Bereich der bestehenden Bahnsteiganlagen

Bahnhof Ostelsheim
Erneuerung des Bahnsteiges und der Zugangswege

Strecke Ostelsheim - Weil der Stadt
Erneuerung des Oberbaus vom Bahnhof Ostelsheim bis km 32,6
Neubau einer 850m langen Gleisverbindung (R = 500m) zwischen km 32,6 und 28,5
Neubau des Tunnels (Länge = 650m)
Neubau der erforderlichen Hangsicherungsmaßnahmen im Einschnittbereich (km 28,65 - 28,75)
Erneuerung des Oberbaus von km 28,65 bis zum Bahnhof Weil der Stadt

Bahnhof Weil der Stadt
Neubau einer Weichenverbindung für eine direkte Fahrstraße aus Richtung Calw an Gleis 2
Anpassung der Sicherungs- und Stellwerksanlagen


Unerwähnt blieb der Neubau einer Brücke in Weil der Stadt. Dort wurde die Strecke wegen der Umgehungsstraße, die hier durchgeführt wird, einfach unterbrochen. Um Kosten zu sparen, verzichtet die Stadt offenbar auf einen Brückenbau. Selbst Widerlager für eine spätere Brücke scheint man einsparen zu wollen. Ob das eine gute Strategie war, wird sich zeigen. Denn bei einer Wiederinbetriebnahme der Bahn kommt die Stadt um den Bau der Brücke nicht herum. Vielleic ht wurde auch das Weil der Städter Rathaus von den stürmischen Ereignissen um die Bahn überrascht.

Neue Verbindungskurve mit Tunnel

 

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